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Die Klimabewegung in Deutschland ist sehr weiß, eurozentrisch und akademisch geprägt und daher sind es auch die Diskurse, Perspektiven und Narrativen, die Einzug in die Debatten und Praxis erhalten. Die Rede vom Anthropozän verschweigt hierbei die Klimaschuld des globalen Nordens, koloniale Kontinuitäten und die disproportionale Verteilung der Klimakrisefolgen. Während der Wohlfühlaktivismus hierzulande eher eine Zukunftsbetroffenheit „for future“ ausdrückt oder sich auf Individualkritik (vegan werden, nicht fliegen) fokussiert, werden Umweltrassismus und Kämpfe von Aktivistis aus dem globalen Süden -die in der Vergangenheit bis heute unter weitaus problematischeren Bedingungen erfolgen- kaum benannt.
Worin liegen die Gründe, warum die Klimabewegung im globalen Norden es bisher nicht schaffte, unter einer antirassistischen Perspektive, eine umfassende Gesellschaftskritik zu formulieren, die Menschen vereinigt? Welche Folgen hat das Ausblenden von BI_PoC*- Perspektiven für die gesamte Bewegung? Worin liegen die Wurzeln der Widerstände gegen die Klimakrise?
Der Kampf um Klimagerechtigkeit erfordert eine machtkritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen und herrschaftsstabilisierenden Praktiken und den daraus resultierenden verinnerlichten Zwängen, Verhaltens- und Denkmustern, die rassistische Strukturen stabilisieren und aufrechterhalten. In dem Vortrag wird verdeutlicht, warum die Klimabewegung sich von einem konformistischen Ansatz verabschieden und solidarische Praxis zentrieren sollte. Der Vortrag soll Impulse und Ausblicke liefern für die Sichtbarmachung und Brechung weißer Dominanz innerhalb der Klimabewegung.