Imperiale Lebensweise – Zur Attraktivität und Normalität von Wachstumsgesellschaften in Zeiten der Klimakrise

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Students For Future Oldenburg

  • Public Climate School

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Über das dramatische Ausmaß der Klimakrise sind sich (fast) alle einig. Allerdings sind die bislang umgesetzten politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen äußerst zahm. Die globalen Treibhausgasemissionen und der Ressourcenverbrauch steigen weiter an. Wie kommt es zu dieser paradoxen Konstellation? Einen Erklärungsversuch bietet das (von Ulrich Brand und Markus Wissen entwickelte) Konzept der imperialen Lebensweise. Die Stärke des Konzeptes ist, dass es ökologische Fragen mit Gerechtigkeitsfragen verknüpft und dass es Alltagspraxen mit gesellschaftlichen Strukturen zusammen denkt. Im Vortrag wird Timmo Krüger in das Konzept der imperialen Lebensweise einführen und erörtern, warum Wachstumsgesellschaften – trotz sich zuspitzender Krisen – weiterhin attraktiv sind und als normal gelten. Dies zu berücksichtigen bedeutet auch anzuerkennen, dass es keine einfache Antworte auf die Frage gibt, wie eine Transformation hin zur Postwachstumsgesellschaft gelingen kann. Schließlich ist ein solch umfassender Wandel nur als spiralförmige Dynamik von Veränderungen sowohl auf der Ebene von Subjektpositionen und Alltagspraktiken als auch auf der Ebene von Institutionen und (Infra-)Strukturen denkbar.

Timmo Krüger arbeitet am Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar. Seine Forschungsinteressen sind: Degrowth, Energie- und Klimapolitik, imperiale Lebensweise, Hegemonie, Poststrukturalismus, radikale Demokratie und sozial-ökologische Transformation.